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Innsbruck 15. August

Gestern abend hatte ich auf meinem Zimmer noch musikalische Umrahmung, da der Servitenkirchenchor in seinem Probelokal gleich außerhalb der Klausur mit Klavierbegleitung eifrig probte.

Heute war ein herrlicher, sonniger Maria Himmelfahrts-Tag, in Tirol auch Landesfeiertag. Um 10 Uhr war in der Servitenkirche das feierliche Hochamt, das der Chor musikalisch mit einer lateinischen Messe von Franz Xaver Gruber (der „Stille Nacht“-Gruber) und einigen Einlagen festlich umrahmte. Die dem heiligen Josef geweihte Servitenkirche (die erste dem Hl. Josef geweihte Kirche nördlich der Alpen) ist ein eher schlichter, frühbarocker Bau, besitzt aber einige sehr schöne Gemälde, u.a. eine Kopie des Verkündigungbildes in der Annunziata in Florenz, eine Heilige Familie von Knoller und  das Hochaltarbild „Vermählung Mariens mit Josef“ von Martin Theophil Pollack. Im zweiten Weltkrieg wurden die Kirche und das (von den Nazis aufgelöste) Kloster stark zerstört, aber wieder hergestellt. Die Kirche erhielt neue Fresken des Malers Hans Andre. Im Klostergang ruhen in einem prächtigen Grab die Gebeine der Stifterin Anna Katharina (Juliana) von Gonzaga sowie ihrer Tochter. Im Anschluss an den Festgottesdienst feierte der Chor noch ein wenig im Probelokal, der Organist und Chorleiter, Herr Hubert Tonauer war zum Mittagessen eingeladen. Prior Fr. Fero hatte, wie schon die letzten Tage ausgezeichnet gekocht – die Köchin hat dzt. Urlaub.

Am Nachmittag spazierte ich in die Andechsstraße im Stadtteil Pradl, um dort Vaters Cousin Walter Warmuth zu besuchen und verbrachte mit ihm, Sohn Markus und Enkel Daniel zwei nette Stunden.

Auf dem Rückweg in die Altstadt hatte ich eine herrliche Sicht in die umliegende Bergwelt – Karwendel, Frau Hitt, Martinswand, Serles, und wie all die bekannten Berge sonst noch heißen. Für die Ausstellung im Volkskundemuseum war es leider wieder zu spät, doch in die Hofkirche zu den „Schwarzen Manndern“ (und Weibern) kam ich noch. Diese lebensgroßen Bronzefiguren umstehen das leere Grabmal Kaiser Maximilians, des letzten Ritters und stellen seine tatsächlichen und vermeintlichen Vorfahren dar. Kaiser Maximilian wollte in seiner Lieblingsstadt Innsbruck begraben werden und ließ deshalb dieses großartige Grabmal errichten. Leider starb er aber in Wiener Neustadt, wo er auch beigesetzt wurde (in der Burg, heutige Militärakademie), so dass das gewaltige Monument in Innsbruck leer blieb. Außerdem ist in der Hofkirche der Freiheitskämpfer Andreas Hofer begraben. Das ist eine kuriose Geschichte. Nachdem Hofer 1810 in Mantua hingerichtet worden war, wurde er natürlich dort begraben. 1823 gruben Tiroler Kaiserjäger auf dem Rückmarsch von Neapel seine Gebeine aus und brachten sie zuerst nach Trient, dann nach Bozen. Schließlich kamen sie doch nach Innsbruck, wurden allerdings in einer Kiste im Servitenkloster zwischengelagert, bis sie endlich nach Klärung aller Probleme 1834 feierlich in die Hofkirche übertragen wurden.

In der Stadt war noch sehr viel los, und vor dem Goldenen Dachl wurde gerade eine Bühne vorbereitet, wo am Abend ein Fest im Stil Kaiser Maximilians dargeboten wird (das ich mir vielleicht noch anschauen gehe). Ist ja recht passend, wurde ja doch dieses Wahrzeichen Innsbrucks von Maximilian errichtet.

Nach 2 gemütlichen Bier vor dem Theresienbräu kehrte ich ins Kloster zu Abendgebet und -essen zurück. Anschließend hatte ich noch Gelegenheit, ein wenig auf der schönen Walcker-Orgel zu spielen.

Und morgen soll es dann weiter gehen auf die Waldrast.

6 Kommentare zu “Innsbruck 15. August

  1. Dear 5th Hermit Pilgrim: Thank you again for such an interesting look at Innsbruck that taught me so much more about the city I love so much.And the notice that you play an instrument. Good luck with your return to Kårnten. Keep in contact, please, Chris

  2. HUT AB!
    Lieber Christian, mir ging’s ähnlich wie deinem Bruder – war im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos ob deiner tollen Leistung! Ziehe den imaginären Hut und möchte dir ganz, ganz herzlich zur Erreichung des ersten großen Ziels gratulieren – gerade noch rechtzeitig, bevor du deinen Hut, den du ja jetzt in den zwei wohl verdienten Ruhetagen in Innsbruck eher nicht getragen haben wirst, wieder aufsetzt, um dich in Richtung Heimat aufzumachen. Mir gefallen die Fotos mit deinem, wohlgemerkt StaLLER Pilgerhut wahnsinnig gut – er wird dir weiterhin Schatten und Kraft spenden …
    Glg, Renate
    By the way, I absolutely agree with Chris – the way you describe the places you have been to is amazing ;-), way to go!!

  3. HUT AB!
    Lieber Christian, mir ging’s ähnlich wie deinem Bruder – war im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos ob deiner tollen Leistung! Ziehe den imaginären Hut und möchte dir ganz, ganz herzlich zur Erreichung des ersten großen Ziels gratulieren – gerade noch rechtzeitig, bevor du deinen Hut, den du ja jetzt in den zwei wohl verdienten Ruhetagen in Innsbruck eher nicht getragen haben wirst, wieder aufsetzt, um dich in Richtung Heimat aufzumachen. Mir gefallen die Fotos mit deinem, wohlgemerkt StaLLER Pilgerhut wahnsinnig gut – er wird dir weiterhin Schatten und Kraft spenden …
    Glg, Renate
    By the way, I absolutely agree with Chris – the way you describe the places you have been to is amazing 😉 , way to go!!

  4. hallo Christian …tua di lei nit zuviel in Tirol aufhalten…es wird Zeit, dass du wieder heimkommst….und uns all die Eindrücke persönlich erzählst…da Wein is schon eingekühlt!!!
    Übrigens Otrob Gerda hat eine ganze Serie neue Märchenbücher (Nachlass von Frau Otrob sen.) und mich gefragt, ob ich sie brauchen könnte. Wär doch was für die Bibliothek oder??? Ich hab auf jeden Fall zugesagt.
    Die nächste Pilgertour durch Irland(Chris`Vorschlag) klingt ja auch sehr verlockend,,,,find i zumindest….
    Nun liebe Grüße und good vibrations für den Zielsprint!!! :):)
    Margreth

  5. Alles Gute zum Namenstag, Brüderlein! Bin tief beeindruckt von deinen sportlichen Wadeln auf den Fotos und muss der lieben Agnes zu 100% Recht geben. Du schaust jung, frisch und xund aus. Ich denke ich werde morgen zu Fuss einkaufen gehn…:-). Gehen scheint ja der reinste Jungbrunnen zu sein.
    Also dann: für die letzten Tage deiner Verjüngungskur alles Gute, und viell. kann ich dir ja auf den letzten km das Geleit geben. Wär schön wenn es sich ausginge. Glg Wo & co

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